Offenbar studierte ich irgendetwas mit Wirtschaft. Die erste Prüfung sollte stattfinden. Ich war extrem nervös, weil ich überhaupt nichts wusste. Es würde eine 5 werden, dachte ich. Plötzlich vergaß ich meinen Namen vor lauter Aufregung. Hieß ich Kravits, Krevitz, oder so ähnlich? Ich wusst es nicht mehr. Nun wurde ich panisch. Wie sollte ich antreten, wenn ich nicht einmal meinen Namen kannte? Hilfesuchend wendete ich mich an eine von denen, die uns aufnahmen. Aber die Frau wusste natürlich auch nicht wie ich hieß. Anscheinend gab es nur eine Person, die mit einem Namen antreten wollte, der mit Kra, oder Kre begann. Doch dann dachte ich, mein Name würde vielleicht würde mit Ka beginnen.
Immer deutlicher wurde auch, dass ich keine Ahnung vom Stoff hatte. Ein freundlicher Professor wollte mir helfen und stellte mir eine Frage. Da kam wieder ein Name vor, nämlich der eines Wirtschaftswissenschaftlers. Den kannte ich natürlich auch nicht. Ich wollte gar nicht mehr antreten. Der Professor meinte, nur mehr am Mittwoch (oder Donnerstag, ich erinnere mich nicht genau) gäbe es noch einen zweiten Termin, aber da würde ich sicher durchfallen. Er sagte es nicht direkt, aber ich verstand es auch so: Diese Prüfung wäre viel schwerer.
Ich ließ ihn stehen und schaute in meine Aufzeichnungen. Die konnte ich kaum lesen und noch weniger verstehen. Schließlich entschied ich mich, nicht anzutreten, sondern doch den nächsten Termin zu nehmen.
Eine Japanerin sprach ich indirekt an. Sie sagte: "Ich mag dich zwar nicht besonders, aber ich helfe dir trotzdem!" Das erstaunte mich. Wieso mochte sie mich nicht? Sie kannte mich überhaupt nicht. Aber das war mir nun auch schon egal. In meiner Verzweiflung nahm ich jede Hilfe an. Meinen Namen kannte sie leider auch nicht. Dunkel erinnerte ich mich daran, wie ich früher geheißen hatte. (Das waren meine realen Nachnamen aus diesem Leben, aber nur die beiden ersten.) Fremde Leute redeten über mich. Das bekam ich am Rande mit. Die Frage, ob ich geschieden sei, tauchte auf, wegen der bisherigen drei Namen. (Alle drei waren die realen Namen aus dem derzeitigen Leben.) Nein, geschieden sei ich nicht. Verheiratet war ich offenbar auch nicht. Ich war auch noch sehr jung. Eine Studentin eben. Was ich wohl für ein Problem hätte, fragten sie einander, dass ich sogar vergessen hatte, wie ich heiße.
Die Japanerin unterhielt sich mit mir. Ich fragte sie, ob sie Skripten hätte. Ja, die hatte sie und sie war auch bereit, diese für mich zu kopieren. Mit den Skripten in der Hand, ging ich von der Uni weg. Ich wollte auf keinen Fall schon jetzt zur Prüfung antreten.
Der Professor stand draußen vor der Uni. Ich wollte von ihm nicht gesehen werden. Sofort begann ich zu lernen. Aber was mir die Japanerin gegeben hatte, schien unbrauchbar zu sein. Auf jeder Seite war ein nettes, gezeichnetes Bild und dazu, oder sogar darauf, ein Text, den ich bewusst nicht lesen konnte. Dann sah ich kurz meine selbst mitgeschriebenen Texte an, die mehr oder weniger unleserlich waren. Ich verzweifelte immer mehr. Vielleicht wäre es besser, gar nicht mehr zu studieren. Schließlich wusste ich überhaupt nichts.
Mein Name fiel mir noch immer nicht ein. Wieder sprachen Leute über mich. Diesmal wurde gefragt welche Ausbildung ich bisher hatte. "Einen Hochschulabschluss hat sie nicht." "Sie hat eine Kunstschule abgeschlossen!" So ging es weiter. Ich hörte gar nicht mehr zu.
Vielleicht sollte ich es doch beim 2. Termin versuchen? Musste ich mich dafür erneut anmelden? Wie sollte ich das tun, wenn ich doch meinen Namen nicht wusste? Nun hielt ich Ausschau nach einer Gruppe Studenten, die sich vielleicht auch anmelden wollten. Es war nicht ersichtlich, welche Leute dafür in frage kamen. Eine kleine Gruppe, ganz in weiß gekleideter Mädchen stand eng beisammen und ließ sich fotografieren. Zuerst wollte ich mich zu ihnen stellen, aber ich merkte gleich, dass sie nicht studieren wollten. Die hatten irgend etwas mit Religion zu tun.
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