Mir lief zuerst ein großer grauer Hund zu und danach ein kleiner weißer. Beide waren noch jung und wirkten zutraulich. Anfangs hatte ich Probleme mit dem Futter. Auf Hunde war ich ja nicht vorbereitet. Was ich ihnen gab, wollten sie nicht fressen. Mir war klar, diese Hunden wären für mich zu teuer. Es war aber auch klar, dass ich die Besitzer finden musste. Dann würde sich dieses Problem von selbst lösen. Insgeheim wünschte ich jedoch sie behalten zu können. Die Hunde mochten mich auch.
Mehrmals sagte ich meinen Kindern, sie sollten den Tierschutzverein anrufen und die beiden Hunde melden. Sie vergaßen immer wieder darauf. Bis sich eine von ihnen mit dem Auto auf den Weg dorthin machte. Ohne die Hunde. Einige Zeit später fuhr ich auch hin.
Der Tierschutzverein war im Ausland und sehr weit weg. Entweder in der Slowakei, oder in Tschechien, glaube ich. Als ich schon einige Zeit unterwegs war bemerkte ich: Ich hatte das Handy vergessen. Dadurch wusste ich die Route nicht und - seltsamerweise - wusste ich auch nicht wieviel Benzin ich im Tank hatte. Zudem konnte ich meine Tochter nicht kontaktieren und sie mich natürlich auch nicht.
Die Fahrt wurde zur Zitterpartie. Umdrehen wollte ich aber auch nicht, weil ich schon sehr weit gekommen war. Unterwegs legte ich einen Stopp ein. Eine Verkäuferin sprach mich so laut an, dass alle Anwesenden es hören konnten: "Liebe Dame! Sie sind zu schnell gefahren! 100!" Dann zeigte sie mir eine Karte, auf der vermutlich meine Daten standen. Das konnte ich nicht lesen. Vielleicht sah ich schlecht. Die Frau würde mich anzeigen, so viel war klar.
Ich fuhr weiter.
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