Montag, 7. Juli 2025

Friseur

 Wo ich war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall war ich nicht zu Hause. Der Traum begann mit einer Szene, an die ich mich nur dunkel erinnere. Eine Theateraufführung im Freien wurde vorbereitet. Ich fragte ob ich fotografieren dürfe. Das durfte ich nicht nur, es war sogar erwünscht. Deshalb machte ich einige Fotos. 

Danach wollte ich zum Friseur gehen. Vermutlich befand ich mich in einem eher kleinen Ort. Der Friseur hatte aber einen guten Ruf. Viele Frauen fuhren angeblich nur seinetwegen ins Dorf, um sich von ihm frisieren zu lassen. 

Erst während er an meiner Frisur arbeitete wurde mir klar, dass er meine Haare nicht nur schnitt, sondern auch färbte. Er machte es heller, irgendwie grau, aber nicht wie das natürliche Grau alter Leute. Es sah gut aus. Ich betrachtete mich im Spiegel und stellte fest, dass ich eher jung aussah. Die neue Haarfarbe unterstrich das auch noch. Aber das wird teuer werden, fürchtete ich. 

M saß in einem anderen Raum und reagierte überhaupt nicht auf mich. es war eine gespenstische Szene. Als wäre er in diesen Ort hinein kopiert worden und dadurch innerlich abwesend. Es war schwer zu beschreiben. 

Der Friseur präsentierte mir die Rechnung. Ich fiel aus allen Wolken. Fast 500 Euro kostete der Spaß. Den genauen Betrag habe ich vergessen. Es waren ungefähr 485 Euro. "Das darf M nicht erfahren!" sagte ich zum Friseur. Nun machte ich mich auf die Suche nach meiner Tasche. Sie war nicht aufzufinden. M saß noch immer wie abwesend beim Tisch und las irgendetwas. Auf meine Frage, ob er denn nicht bemerkt hatte ob jemand meine Tasche genommen habe, reagierte er auch nicht. Nun wurde ich hektisch.

Wie sollte ich 500 Euro bezahlen, wenn ich meine Tasche nicht finden konnte? Dann müsse M einspringen und mein Geheimnis war damit keines mehr. Er würde sich sicher aufregen und den Friseur beschimpfen. Ich sagte zu diesem bloß: "Ein Wahnsinn was das kostet! Zu ihnen komme ich nie wieder!" Das war ihm egal.

In einem weiteren Raum waren viele Menschen, welche mir alle total fremd waren. Die Stimmung war gut. Dem Äußeren nach zu urteilen waren die meisten von ihnen wohlhabend, bis reich. Jemand stellte fest, seine Brieftasche sei verschwunden. Nun sahen die anderen in ihren Taschen und in ihren Jacken nach, ob sie auch bestohlen worden waren. Wie sich herausstellte hatten Diebe tatsächlich alle Leute bestohlen, die sich in diesem Raum befanden. Kein Wunder also, dass auch meine Tasche fehlte. 

Was sollte ich machen? Verzweifelt ging ich herum. Plötzlich spürte ich etwas in meiner Hand. Es war eine Geldbörse und sie war voll. Offenbar hatte jemand sie mir im Vorbeigehen in die Hand gedrückt. Krampfhaft dachte ich nach, wieso ich das nicht bemerkt hatte. Wollte man mich verdächtig machen? Vorsorglich hielt ich die Brieftasche in die Höhe und rief laut: "Ich habe eine Geldbörse gefunden. Gehört sie jemandem hier im Raum?" Eine Frau meldete sich. Sie sah nach. Geld, Kreditkarten, Bankomatkarte, Ausweise, alles war da. Die Glückliche. 

Jemand fragte mich ob ich schon bei der Polizei gewesen sei. Das wusste ich nicht. Offensichtlich wusste ich vieles nicht, was ich normalerweise gewusst hätte. Ich war total verunsichert. Deshalb ging ich zu M, aber der war noch immer innerlich abwesend.

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